Makula, Netzhaut und Glaskörper – Das Leistungszentrum des Auges

Bei der Makula handelt es sich um ein winziges, aber notwendiges Gebiet in der Mitte der Netzhaut (Retina). In diesem runden Bereich sind die Sehzellen besonders dicht angeordnet. Daher ist die Makula für das scharfe, zentrale Sehen verantwortlich. Die Makula befindet sich, wie auch die Netzhaut, auf der Rückseite des Auges. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei Aktivitäten wie Lesen, Autofahren, Erkennen von Gesichtern und anderen feinen Details.

Makula: Gebündelte Sehkraft

Die menschliche Sehkraft entsteht aus dem Zusammenwirken unterschiedlicher Lichtsinneszellen: die Stäbchen und die Zapfen. Die Stäbchen helfen, sich im Dunklen zurechtzufinden. Sie sind empfindlicher für schwaches Licht und ermöglichen uns das periphere Sehen, das Sehen in der Dämmerung und das Erkennen von Bewegungen. Die Zapfen hingegen sind für das zentrale, farbige Sehen verantwortlich. Das Besondere an der Makula ist die hohe Konzentration der farbsensitiven Zapfen. Wie auch die Stäbchen nehmen sie Lichtreize auf und wandeln sie in elektrische Signale um. Diese Signale werden dann über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet, wo sie zu Bildern verarbeitet werden.

Die Zapfen sind besonders empfindlich für farbiges und helles Licht und ermöglichen uns das Sehen von feinen Details und das Erkennen von Farben. 

Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für Sehverlust im fortgeschrittenen Alter. AMD ist eine Augenerkrankung, bei der die Makula geschädigt wird. Es gibt zwei Hauptformen der Makuladegeneration: die trockene und die feuchte, altersbedingte Makuladegeneration.

Die trockene AMD macht etwa 80–90 % aller AMD-Fälle aus. Sie entsteht durch die Ansammlung von Ablagerungen, auch Drusen genannt, und einem Verlust von Pigmenten in der Makula. Dies führt zum allmählichen Abbau der lichtempfindlichen Zellen in der Makula.
Bei der feuchten Makuladegeneration hingegen bilden sich abnormale Blutgefäße unter der Makula, die Flüssigkeit und Blut in den Bereich absondern. Dadurch entstehen Schäden an den umliegenden Zellen. Obwohl die feuchte AMD nur etwa 10–20 % der AMD-Fälle ausmacht, ist sie für den Großteil des schwerwiegenden Sehverlusts verantwortlich.

Die genaue Ursache für die AMD ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle spielen. Bei der trockenen AMD führen Ablagerungen von Drusen und ein Verlust von Pigmenten in der Netzhaut zur Schädigung der Makula. Diese Ablagerungen können die Versorgung der Makula mit Nährstoffen und Sauerstoff beeinträchtigen. Bei der feuchten AMD hingegen spielen abnormale Wachstumsfaktoren eine Rolle, die das Wachstum von Blutgefäßen stimulieren und zu Flüssigkeits- und Blutansammlungen führen. Die trockene Form kann eine Vorstufe der feuchten AMD darstellen.

Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko einer Makuladegeneration erhöhen können. Wenn einer oder mehrere dieser Faktoren auf Sie zutreffen, raten wir Ihnen, einen Vorsorge-Termin in einem unserer Augenzentren zu vereinbaren. Lebensalter: Wie der Name der Augenerkrankung direkt andeutet, ist das Alter die wichtigste Komponente. Eine AMD tritt hauptsächlich bei Menschen über 50 Jahren auf. Mit fortschreitendem Alter steigt das Risiko weiter an. Familiäre Veranlagung: Genetische Faktoren können bei der Makuladegeneration ebenfalls eine Rolle spielen. Informieren Sie sich über die Augenerkrankungen in Ihrer Familiengeschichte, um festzustellen, ob Sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Vorerkrankung: Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder starke Kurzsichtigkeit können eine AMD zur Folge haben. Ungesunde Lebensweise: Rauchen, Fettleibigkeit, ein hoher Cholesterinspiegel, Mangelernährung und eine hohe UV-Exposition steigern die Wahrscheinlichkeit, im Alter an einer Makuladegeneration zu leiden.

Die Symptome einer AMD können variieren, abhängig von der Form und dem Stadium der Erkrankung. Häufige Symptome sind eine allmähliche Verschlechterung des zentralen Sehens, das Auftreten von dunklen Flecken oder Verzerrungen im zentralen Sehfeld (Gesichtsfeldausfälle). Auch der Verlust des zentralen Sehfelds, Schwierigkeiten beim Erkennen von Gesichtern oder beim Lesen und eine allgemeine Beeinträchtigung der Sehschärfe sind Begleiterscheinungen der Augenerkrankung. Sobald Sie solche Symptome an sich bemerken, sollten Sie umgehend einen Augenarzt aufsuchen. Das ärztliche Fachpersonal wird die genaue Erkrankung diagnostizieren und eine angemessene Behandlung wählen.

Obwohl die Entwicklung einer AMD nicht verhindert werden kann, gibt es Maßnahmen, mit denen Sie gegen diese Erkrankung vorsorgen können. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren, sowie das Vermeiden von Tabakkonsum können das Risiko einer AMD verringern. Zudem ist es wichtig, regelmäßige Augenuntersuchungen in einer Augenarztpraxis durchführen zu lassen. Risikopatienten wird empfohlen, ab dem 50. Lebensjahr alle zwei Jahre zur AMD-Kontrolluntersuchung zu gehen. Ab einem Alter von 60 Jahren gilt diese Empfehlung für alle Menschen, nicht nur die Risikogruppen.

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Weniger häufige Erkrankungen der Makula​

Die Makuladegeneration ist zwar die häufigste Erkrankung des sogenannten Gelben Flecks. Jedoch kann die Makula auch von verschiedenen, anderen Erkrankungen betroffen sein, die zu einer Beeinträchtigung des zentralen Sehens führen können.

Bei einem Makulaödem sammelt sich Flüssigkeit in der Makula an. Dies führt zu einer Schwellung und Verdickung der Makula und kann eine Beeinträchtigung des Sehvermögens nach sich ziehen.

Makulaödeme können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter diabetische Retinopathie, altersabhängige Makuladegeneration (AMD), venöse Netzhautgefäßverschlüsse, Entzündungen des Auges oder Augenverletzungen. Das Ödem äußert sich über Sehstörungen, wie verschwommenes oder verzerrtes Sehen, den Verlust des zentralen Sehvermögens oder das Auftreten von dunklen Flecken oder Schatten im zentralen Gesichtsfeld.

Je nach Ursache für das Makulaödem, können verschiedene Behandlungsoptionen in Betracht gezogen werden. Die häufigste Therapie besteht aus Medikamenten, welche direkt ins Auge verabreicht werden. Dazu zählen beispielsweise Anti-VEGF-Medikamente oder Kortikosteroid-Injektionen. Bei bestimmten Fällen kann auch eine Lasertherapie in Betracht gezogen werden.

Die Makuladystrophie ist eine Gruppe von erblichen Netzhauterkrankungen, bei denen es zu einer fortschreitenden Schädigung der Makula kommt. Es gibt verschiedene Formen von Makuladystrophien, wie die altersabhängige Makuladystrophie oder die im jugendlichen Alter auftretende Erkrankung, Morbus Stargardt. Verursacht werden die Makuladystrophien in der Regel durch genetische Mutationen, die zu Funktionsstörungen der lichtempfindlichen Zellen in der Makula führen. Die genaue Ursache variiert je nach Form der Makuladystrophie.

Bei einer Makuladystrophie verschlechtert sich allmählich das zentrale Sehvermögen. Verzerrtes Sehen, das Auftreten von dunklen Flecken oder Verzerrungen im zentralen Sichtfeld und eine Beeinträchtigung der Farbwahrnehmung können Symptome der Krankheit sein.

Aktuell sind Makuladystrophien nicht heilbar. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Dies kann die Verwendung von Sehhilfen, speziellen Filtern für Brillen, medizinischen Therapien oder unterstützenden Maßnahmen wie Rehabilitationsprogrammen umfassen.

Ein Makulaloch (Makulaforamen) ist eine Lücke oder ein Loch in der Makula, dem zentralen Bereich der Netzhaut. Ein Loch in diesem wichtigen Sehorgan kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung des zentralen Sehvermögens führen. Bei einem Makulaloch handelt es sich jedoch um eine sehr seltene Augenerkrankung, die Frauen häufiger betrifft als Männer. Die Ursachen für die Entstehung eines Lochs in der Netzhaut sind nicht gänzlich geklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ein Makulaloch durch Zugkräfte im Glaskörper hervorgerufen wird. 

Wie auch bei anderen Erkrankungen der Makula umfassen die Symptome eines Makulalochs eine Verzerrung des Sehens, eine Verschlechterung des zentralen Sehvermögens, das Auftreten von dunklen Flecken oder Lücken im zentralen Sichtfeld und Schwierigkeiten beim Erkennen von Details.

Da es sich bei einem Makulaloch um eine seltene und schwerwiegende Krankheit handelt, wird zur Behandlung eine chirurgische Operation angesetzt. Dabei werden die Netzhaut und die Makula wieder an ihre richtige Position gebracht. Diese Operation wird als Vitrektomie bezeichnet. In einigen Fällen können auch Therapiemöglichkeiten wie eine Gasinjektion oder eine Laserbehandlung Wirkung zeigen.

Eine Makulaablösung tritt auf, wenn sich die Makula von der darunterliegenden Netzhaut ablöst. Dies ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Behandlung erfordert, da er zu einer schwerwiegenden Sehbeeinträchtigung führen kann. Die Ursachen einer Makulaablösung sind vielfältig und reichen von einer altersbedingten Schrumpfung des Glaskörpers, über einen Netzhautriss, bis hin zu Verletzungen des Auges. In einigen Fällen können auch Netzhauterkrankungen, wie diabetische Retinopathien oder Makuladystrophien, zu einer Makulaablösung führen.

Ein plötzlicher Verlust des zentralen Sehvermögens, das unvermittelte Auftreten von dunklen Flecken oder Schatten im zentralen Sichtfeld sowie verschwommene und verzerrte Sicht können Anzeichen für eine Makulaablösung sein.

Die Makulaablösung wird ähnlich behandelt, wie ein Makulaloch. In einer Operation wird die Makula wieder an ihre richtige Position gebracht. Hierfür kann eine Vitrektomie oder eine Gasinjektion in Betracht gezogen werden, um die Netzhaut anzudrücken und die Ablösung zu korrigieren.

Eine Makulaablösung erfordert eine schnelle Diagnose und Behandlung, um das Risiko einer dauerhaften Sehbeeinträchtigung zu minimieren und das Sehvermögen so gut wie möglich zu erhalten.

FAQs

Die Makula ist ein Bereich in der Mitte der Netzhaut, der für das scharfe, zentrale Sehen verantwortlich ist. Sie ermöglicht Aktivitäten wie Lesen und Autofahren.
Die AMD ist eine häufige Augenerkrankung, bei der die Makula geschädigt wird. Es gibt zwei Hauptformen: die trockene AMD, bei der sich Drusen ansammeln, und die feuchte AMD, bei der abnormale Blutgefäße Flüssigkeit und Blut in die Makula absondern.
Ein Makulaödem ist eine Ansammlung von Flüssigkeit in der Makula, die das Sehvermögen beeinträchtigen kann.

Eine Makuladystrophie ist eine Gruppe von erblichen Netzhauterkrankungen, die zu einer Schädigung der Makula führen.

Ein Makulaloch ist eine Öffnung oder ein Loch in der Makula, das zu einer Beeinträchtigung des zentralen Sehvermögens führen kann.

Bei einer Makulaablösung löst sich die Makula von der darunterliegenden Netzhaut. Dies ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Behandlung erfordert und unbehandelt zu schwerwiegendem Sehverlust führt.

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