Grüner Star Operation: Behandlungsmöglichkeiten für Glaukom

Ein Grüner Star (Glaukom) ist ein Sammelbegriff für ernstzunehmende Augenerkrankungen, die den Sehnerv schädigen. Wer an einem Glaukom leidet, sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Unbehandelt kann ein Grüner Star zu erheblichen Gesichtsfeldausfällen, verschwommener und unscharfer Sicht und schlimmstenfalls zur vollständigen Erblindung führen.

Grüner Star: Ursachen

Bei der häufigsten Form des Glaukoms, dem primären Offenwinkelglaukom, ist der Augendruck erhöht und schädigt den Sehnerv. Dieser erhöhte Druck im Auge entsteht, wenn zu viel Kammerflüssigkeit produziert wird oder diese nicht richtig ablaufen kann. Wird der Grüne Star früh erkannt, können medikamentöse, lasergestützte oder operative Behandlungsmethoden helfen, den Augendruck zu regulieren. Glaukome sind zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar, sodass Patienten ein gutes Leben mit der Erkrankung führen können.

Gehören Sie zur Risikogruppe?

Bestimmte Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an einem Glaukom zu erkranken. Wenn Sie einen oder mehrere der folgenden Risikofaktoren aufweisen, empfehlen wir, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Augenarzt durchführen zu lassen:

Grüner Star Risikofaktoren:

  • Alter: Menschen über 40 Jahre sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Bei über 60-Jährigen erkranken zwei bis vier Prozent an einem Glaukom.
  • Familiäre Veranlagung: Wenn ein Verwandter ersten Grades bereits an einem Glaukom leidet, steigt das Risiko. 
  • Vorerkrankungen: Diabetes, Bluthochdruck oder Herzerkrankungen erhöhen das Risiko. Ebenso kann starke Kurzsichtigkeit (ab -8 D) zu einem Glaukom führen. 
  • Erhöhter Augeninnendruck: Ein hoher Druck im Auge gilt als Haupt-Risikofaktor und ersten Hinweis für den Grünen Star.

Glaukom behandeln: minimalinvasive Therapiemöglichkeiten

Um die geeignete Behandlungsmethode für den Grünen Star festzulegen, muss zunächst der Fortschritt der Krankheit überprüft werden. Hierfür verwenden unsere Augenärzte verschiedene Untersuchungsmethoden, unter anderem:

In den frühen Stadien des Grünen Stars kann die Augenerkrankung teilweise mit hochwirksamen, innovativen Glaukom-Medikamenten behandelt werden. Diese speziellen Augentropfen helfen dabei, den Augeninnendruck zu senken und den Flüssigkeitsabfluss zu verbessern. In Kombination mit solchen Medikamenten wird häufig auch auf minimalinvasive Therapiemöglichkeiten wie die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) gesetzt. Bei dieser milden und hochwirksamen Lasertherapie werden extrem kurze Laserimpulse eingesetzt, die gezielt auf die melaninhaltigen Pigmentzellen im Trabekelwerk wirken. Dies regt eine Regeneration der Pigmentzellen an und aktiviert das körpereigene Immunsystem, um das Trabekelwerk zu reinigen. Dadurch wird der Abfluss des Kammerwassers verbessert und der Augeninnendruck normalisiert. Diese Therapieform ist schmerzlos, frei von Nebenwirkungen und mehrmals wiederholbar.

Für wen geeignet
  • Für Patienten, die an einem Offenwinkelglaukom, einem Pseudoexfoliationsglaukom oder einem Pigmentdispersionsglaukom leiden
  • Für Patienten, die bisher verschriebene Glaukom-Medikamente nicht vertragen oder nicht anwenden können
  • Für Patienten, die bereits eine Therapie mit Glaukom-Tropfen durchführen und der Arzt ihnen die SLT in Kombination empfiehlt
 

Behandlungsprinzip

  • Gezielte Anwendung von Laserenergie auf Drainagegewebe im Kammerwinkel (selektive Photothermolyse)
  • Lockerung der Ablagerungen im Kammerwinkel durch Mikroblasenbildung via Photothermolyse. Durch besseren Abfluss des Kammerwassers Senkung des Augeninnendrucks
  • Einstellung des maximal realisierbaren Augeninnendrucks innerhalb von einigen Wochen bis wenigen Monaten nach Therapie

Behandlungsablauf

  • SLT-Behandlung in lokaler Betäubung mit Tropfenanästhesie
  • Übertragung von Laserimpulse mit geringer Leistung auf die pigmentierten Zellen des Trabekelwerks über ein kleines auf das Auge aufgelegtes Kontaktglas
  • Wahrnehmung einer Folge farbiger, blendender, aber schmerzloser Lichtblitze durch den Patienten während der Behandlung. Wiederholung der Behandlung alle 1-1,5 Jahre möglich
  • Schmerzlose, nebenwirkungsfreie ambulante Behandlung mit einer durchschnittlichen Sitzungsdauer von 5-10 Minuten
 

Nach der Behandlung

  • Tragen eines schützenden Verbands auf dem Auge bis zum nächsten Tag
  • In seltenen Fällen Auftreten eines vorübergehenden Reizzustands im Bereich des vorderen Auges, ggf. leichte Schmerzempfindung, Blendungsempfindlichkeit und/oder Lichtscheu

Microstents sind kleine implantierbare Röhrchen, die den Flüssigkeitsabfluss im Auge verbessern sollen. Diese kleinen Bypass-Implantate wurden entwickelt, um das Trauma für das Auge während der Operation zu minimieren und die postoperative Erholung zu beschleunigen. Sie werden in einer minimalinvasiven Operation eingesetzt und helfen dabei, den Augeninnendruck zu senken. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Stents und Mikroimplantate, welche für Glaukom-Patienten geeignet sind. In unseren Hauck Rohrbach Augenzentren setzen wir vor allem auf die iStent Implantate.

Für wen geeignet

  • Für ältere Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, da es bei dieser Operation praktisch nicht zu Blutungen kommt. Implantation der Stents gut vereinbar mit einer Operation des Grauen Stars

Behandlungsprinzip

  • Durch Überbrückung des trabekulären Maschenwerks wird der Abfluss des Kammerwassers ermöglicht, was zur Reduktion des Augeninnendruck und zum Schutz des Sehnervs vor einer Schädigung beiträgt

Behandlungsablauf

  • Zehn-minütige Operation, sowohl ambulant als auch stationär möglich
  • Ruhigstellung des Auges durch lokal betäubende Augentropfen
  • Durch einen nicht mal ein Millimeter langen Schnitt wird das Einsetzen der Stents ermöglicht
  • Einsetzen von zwei Stents, um den Abfluss möglichst lange zu gewährleisten
  • Ausgezeichnete Augendrucksenkung bei sehr geringer Belastung des Auges 

Nach der Behandlung

  • Möglicher Augendruckanstieg nach der Operation, da das Auge automatisch versucht dem Druckabfall entgegenzuwirken und mehr Wasser produziert
  • Dauer bis zu 6 Wochen, dann i.d.R. keine Gegenkompensation mehr

iStent
Der moderne iStent ist ein winziges Implantat, das den Abfluss des Kammerwassers verbessert. Die Stents werden im Trabekelwerk implantiert und kreieren eine Öffnung, um den Abfluss von Kammerwasser aus der vorderen Augenkammer in den Schlemm-Kanal zu ermöglichen. Dadurch wird der Augeninnendruck gesenkt und der Sehnerv geschützt. Der minimalinvasive Eingriff eignet sich bestens für Patienten, welche blutverdünnende Medikamente einnehmen, da während der Operation kaum Blutungen auftreten. Das Einsetzen der Stents kann ambulant oder stationär unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden und dauert in der Regel nur zehn Minuten.

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Lasertherapie: optimal für mittlere bis schwere Glaukome

In der modernen Medizin werden Laser häufig als Werkzeuge eingesetzt. Auch für Glaukom-Patienten sind Lasertherapiemethoden eine vielversprechende Möglichkeit, gegen das Fortschreiten der Krankheit vorzugehen. Der Einsatz von Lasern ermöglicht in der Regel eine schnellere Regeneration als ein chirurgischer Eingriff.

  • Ideal für Patienten, die nicht auf die reguläre Medikation ansprechen
  • Auch anwendbar bei Patienten mit wechselndem Augeninnendruck
  • Mikro-CPC = Behandlung mit innovativem CPC-Laser mit Mikrosonde
  • Modulierung des Muskelgewebes der Irisbasis unter Verwendung von Mikrosekunden-Laserimpulsen
  • Minimal invasive und schonende Behandlung des Ziliarkörpers durch Mikro-CPC. Vermeidung von Gewebeschäden und nur leichte Schrumpfung der Irisbasis
  • Weniger schmerzhafte Behandlung mit geringerem postoperativen Entzündungsgeschehen verglichen mit herkömmlichen Lasern durch Mikro-CPC-Verfahren
  • Nachkontrolle beim Augenarzt nach einer und nach vier Woche nach der Behandlung
  • Bis zur ersten Kontrolle keine Einnahme drucksenkender Augentropfen. Überprüfung bei erster Nachkontrolle, ob eine zwischenzeitliche Einnahme von Augentropfen notwendig ist
  • Volle Entfaltung der drucksenkenden Wirkung des Mikro-CPC nach ca. 4-6 Wochen

Die YAG-Laser-Iridotomie ist eine effektive Behandlungsmethode bei einem engen Kammerwinkel und drohendem Winkelblockglaukom. Bei diesem Eingriff wird mithilfe eines Lasers eine kleine Öffnung in der Iris geschaffen, um den Kammerwasserdurchfluss wiederherzustellen und zu verbessern. Dies ermöglicht die Zirkulation des Kammerwassers zwischen der vorderen und hinteren Augenkammer. Der Eingriff ist kurz, schmerzlos und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. In einigen Fällen ist trotz der YAG-Laser-Iridotomie die Verwendung von Augentropfen zur Druckregulierung weiterhin erforderlich.

Der CPC-Lasereingriff (Cyclophotokoagulation) ist eine Behandlungsmethode zur Reduzierung des Augeninnendrucks bei Glaukomen. Bei diesem Verfahren wird der Ziliarkörper, der für die Produktion des Kammerwassers verantwortlich ist, mithilfe eines Lasers verödet. Durch die Verringerung der Kammerwasserbildung kann der Augeninnendruck gesenkt werden. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass der Eingriff sehr präzise durchgeführt wird, um einen zu niedrigen Augeninnendruck zu verhindern. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung und wird mit einem hochmodernen und präzisen CPC-Laser durchgeführt. Dieses schonende und minimalinvasive Verfahren wird von erfahrenen Augenärzten in unseren modernen Hauck Rohrbach Augenzentren angewendet.

Glaukom-Chirurgie: Grünen Star operativ behandeln

Wenn das Glaukom erst spät entdeckt wurde, die Krankheit fortgeschritten ist oder andere Behandlungsmethoden nicht ausreichend waren, kann eine Augenoperation erforderlich sein. In unseren Augenzentren bieten wir verschiedene Arten von Grüner Star Eingriffen an – alle haben das Ziel, den Augeninnendruck zu senken und den Sehnerv zu schützen. Im Rahmen der Diagnoseuntersuchung erklärt unser medizinisches Fachpersonal gerne die Vorteile und Risiken der jeweiligen Möglichkeiten und entscheidet individuell, ob ein chirurgischer Eingriff für Ihre Situation geeignet ist.

Trabekulektomie

Die Trabekulektomie ist eine der ältesten und effektivsten Methoden der Glaukom-Chirurgie. Bei diesem chirurgischen Eingriff zur Behandlung des Offenwinkelglaukoms wird ein künstlicher Abflusskanal geschaffen, um den Augeninnendruck zu senken. Der Eingriff wird in der Regel bei Patienten angewendet, bei denen andere Maßnahmen wie Medikamente oder minimalinvasive Verfahren nicht den gewünschten Effekt erzielt haben.

Die Operation erfolgt unter lokaler Betäubung oder in Vollnarkose und dauert etwa 30 bis 40 Minuten. Bei dem Eingriff wird ein kleines Stück der Lederhaut (Sklera) entfernt und so eine offene Verbindung für das Augenwasser aus der Vorderkammer unter die Bindehaut geschaffen. Diese Öffnung ermöglicht den Aufbau eines künstlichen Abflusskanals – dem sogenannten Sickerkissen.

FAQs

Wenn der Grüne Star frühzeitig erkannt wird, kann er in der Regel gut behandelt werden. Eine individuell angepasste Glaukom-Therapie kann den Verlauf der Krankheit stoppen oder zumindest deutlich verlangsamen. Dies kann eine vollständige Erblindung verhindern. Eine regelmäßige Überwachung des Augeninnendrucks ist dabei von großer Bedeutung.

Leider suchen die meisten Patienten den Augenarzt erst auf, wenn ihre Sehkraft spürbar beeinträchtigt ist oder es zu Gesichtsfeldausfällen kommt. Zu diesem Zeitpunkt können die Schäden am Sehnerv bereits irreparabel sein.

Es existieren diverse Augentropfen, die entweder die Produktion von Kammerwasser verringern oder dessen Abfluss verbessern. Die am besten für Ihre individuellen Bedürfnisse geeigneten Augentropfen werden von Ihrem Augenarzt nach eingehender Untersuchung empfohlen.

Während eines akuten Glaukom-Anfalls erhöht sich der Augeninnendruck plötzlich aufgrund einer Störung im Abfluss des Kammerwassers.

Die Symptome eines solchen Anfalls können sein:

  • Das Auge fühlt sich hart an, wenn Druck ausgeübt wird.
  • Intensive, dumpfe Schmerzen im oder um das Auge herum.
  • Starke Rötung des Auges.
  • Die Pupille ist erweitert.
  • Betroffene können von Nebelsehen und Farbringen um Lichtquellen berichten.
  • Begleitend dazu können Übelkeit, heftige Kopfschmerzen, Erbrechen und ein Anstieg des Blutdrucks auftreten.

Ein Glaukom-Anfall erfordert dringend ärztliche Hilfe und stellt einen Notfall dar.

Über 90 % der Menschen, bei denen heute Glaukom festgestellt wird, behalten eine nutzbare Sehfähigkeit (Erblindung ist selten). In manchen Fällen kann es jedoch schwierig sein, das Glaukom so zu kontrollieren, dass die Sehkraft erhalten bleibt. Dies tritt oft auf, wenn die Krankheit spät erkannt wird, Behandlungen nicht wirken oder die Einnahme von Medikamenten problematisch ist.

Wenn die Sehkraft so abnimmt, dass alltägliche Aufgaben schwerfallen, können dennoch Schritte unternommen werden, um die vorhandene Sehfähigkeit optimal zu nutzen.

Es ist ratsam, eine feste Gewohnheit zu etablieren, um das Vergessen der Anwendung von Augentropfen zu vermeiden. Eine Möglichkeit ist es, die Flasche oder das Fläschchen beispielsweise neben der Zahnbürste aufzubewahren, um sich während des Zähneputzens daran zu erinnern. In seltenen Fällen müssen die Tropfen nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Es gibt verschiedene Techniken, um die Tropfen in das Auge einzubringen, und Sie können selbst entscheiden, welche für Sie am besten funktioniert. Eine einfache Methode besteht darin, vor einen Spiegel zu treten oder zu sitzen und den Tropfen in den Bereich zwischen Auge und Lid zu tropfen.

Eine alternative Methode ist, den Kopf im Sitzen, Stehen oder Liegen leicht nach hinten zu neigen. Wenn es sich um eine Gel-Formulierung handelt, kann es bequemer sein, sich hinzulegen, um das Gel auf die Innenseite des Unterlids aufzutragen.

Nachdem die Tropfen ins Auge gegeben wurden, ist es ratsam, das Auge zu schließen und für ein bis zwei Minuten sanften Druck auf den inneren Augenwinkel auszuüben. Dies verlangsamt den Abfluss der Tropfen durch den Tränenkanal in den Nasen-Rachen-Raum, anstatt dass sie im Auge verbleiben, wo sie gebraucht werden. Eine kleine Menge kann dennoch durch den Tränenkanal abfließen und verschluckt werden. Dies ist in der Regel nicht schädlich, kann jedoch bei empfindlichen Personen zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Auf jeden Fall, diese Angaben könnten die empfohlene Behandlung beeinflussen.

Ja, außer bei Übungen, bei denen der Kopf lange Zeit nach unten gehalten wird. Dies hat in der Regel eine Erhöhung des Augendrucks zur Folge.

Blasinstrumente wie Trompete spielen erhöht den Augendruck, aber die Wirkung hängt davon ab, wie viel und wie oft man spielt. Ob dies in Ihrem speziellen Fall zutrifft, sollten Sie am besten mit Ihrem Augenarzt besprechen.

Bei Hauck-Rohrbach Augenzentren sind Sie sicher!

In den Hauck-Rohrbach Augenzentren erwartet Sie eine gründliche Untersuchung und Betreuung durch erfahrene Fachkräfte. Unser Team begleitet Sie während sämtlicher Schritte einer Glaukom-Behandlung – von der Diagnose und Voruntersuchung bis zur Nachbehandlung. Dank hochmoderner technischer Ausstattung und etablierten Operationsmethoden unterstützen wir Sie dabei, Ihre Sehkraft zu verbessern.