Grüner Star: So sieht die optimale Vorsorge aus

Der Grüne Star, auch bekannt als Glaukom, bezeichnet eine Gruppe schwerwiegender Augenerkrankungen, die unbehandelt zu irreversiblen Schäden am Sehnerv und letztendlich zur Erblindung führen können. Da Glaukome oft schleichend voranschreiten und zu Beginn meist symptom- und beschwerdefrei verlaufen, werden sie häufig erst im späten Stadium entdeckt. Der Berufsverband Deutscher Augenärzte (BVA) empfiehlt deshalb regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen – vor allem für Risikopatienten. Denn die Früherkennung eines Grünen Stars ist essenziell, um Ihre Sehkraft auf lange Sicht möglichst erfolgreich zu erhalten.

Alles was Sie über den Grauen Star wissen müssen:

Glaukom Risikofaktoren: Gehören Sie zur gefährdeten Gruppe?

Verschiedene Faktoren können das Risiko einer Glaukom-Erkrankung erhöhen. Wenn einer oder mehrere der folgenden Risikofaktoren auf Sie zutreffen, empfehlen wir Ihnen, regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen beim Augenarzt durchführen zu lassen.

Das Lebensalter spielt bei vielen Krankheiten eine wichtige Rolle, so auch beim Grünen Star. Personen ab 40 Jahren sind einem weitaus höheren Risiko für einen Grünen Star ausgesetzt als jüngere Menschen. Ab einem Alter von 60 Jahren steigt das Risiko weiter an. Der regelmäßige Besuch beim Augenarzt kann helfen, das Glaukom früh zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

Wenn ein Verwandter ersten Grades bereits unter einem Glaukom gelitten hat, ist das Risiko, selbst an einem Grünen Star zu erkranken, erhöht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass zwangsläufig ein Glaukom entstehen muss.

Personen, die bereits unter anderen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herzerkrankungen leiden, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, einen Grünen Star zu entwickeln. Auch hohe Kurzsichtigkeit (ab -8 D) kann ein Risikofaktor für ein Glaukom darstellen.

Ein erhöhter Augeninnendruck gilt als einer der Haupt-Risikofaktoren für ein Glaukom. Häufig dient ein erhöhter Augeninnendruck als erster Hinweis auf den Grünen Star. Doch auch ein normaler Augeninnendruck kann das Risiko nicht vollständig ausschließen.

Wünschen Sie sich eine persönliche Beratung?​

Die Untersuchungsmethoden der Glaukom-Diagnostik

Um das Glaukom frühzeitig zu erkennen, sind regelmäßige Augenuntersuchungen wichtig. Wir stützen uns in der Glaukom-Diagnostik auf die folgenden vier Untersuchungsmethoden:

Die Augeninnendruckmessung ist eine Untersuchungsmethode, bei der in regelmäßigen Abständen der Innendruck des Auges gemessen wird. Ein Wert zwischen 10 und 21 mmHg deutet auf einen normalen Augeninnendruck (IOD) hin. Ein erhöhter IOD kann zu einem Glaukom führen, wobei ein höherer Druck das Risiko einer Erkrankung steigen lässt.
Es gibt jedoch auch Personen, die einen Grünen Star entwickeln, obwohl sich ihr Augeninnendruck im Normalbereich befindet. Dabei handelt es sich um ein Normaldruckglaukom. Ebenso ist es möglich, trotz erhöhten Augeninnendrucks nie am Grünen Star zu erkranken. Dies wird als okuläre Hypertension bezeichnet.

So läuft die IOD-Messung ab:

Die Untersuchung des Augendrucks wird auch Tonometrie genannt. Es existieren zwei gängige Verfahren, welche von Augenärzten angewandt werden:

1. Applanationstonometrie
Die Applanationstonometrie nach Goldmann zählt bis heute zu den genauesten Methoden zur Ermittlung des IOD. Vor der Untersuchung wird das Auge mithilfe von Augentropfen betäubt. Der oder die Patient:in nimmt an der Spaltlampe Platz. An diesem augenärztlichen Tool befindet sich ein kleiner Druckstempel. Dieser wird auf die Hornhaut des Auges gedrückt. Dabei wird die gekrümmte Hornhaut “applaniert”, also abgeflacht. Die dafür aufgewandte Kraft ermöglicht die Berechnung des Augeninnendrucks. Die Messwerte müssen jedoch immer im Kontext des Krümmungsgrades der Hornhaut der jeweiligen Patienten betrachtet werden.

2. Non-Contact-Tonometrie
Bei dieser Form der Tonometrie wird auf direkten Kontakt mit dem Auge durch einen Druckstempel oder ähnliches verzichtet. Daher auch ihr Name. Die Augen müssen im Voraus nicht betäubt werden und die Untersuchung kann sofort durchgeführt werden. Hierbei wird die Hornhaut mithilfe eines Luftstoßes applaniert. Um den Augeninnendruck zu messen, wird die Veränderung des Hornhautreflexbildes untersucht.

Bei dieser Untersuchung wird der vordere Augenabschnitt einschließlich der Hornhaut, des Kammerwinkels und der Linse mit dem Spaltlampen-Mikroskop untersucht. Auf diese Weise können Anzeichen eines Glaukoms oder andere strukturelle Veränderungen vom ärztlichen Fachpersonal festgestellt werden.

Bei der Gesichtsfeld-Messung und -Analyse wird die Sehkraft der Augen untersucht. Konkret wird der Bereich gemessen, den Sie sehen können, ohne die Augen zu bewegen. Die Untersuchung dauert etwa 15 Minuten und wird monokular durchgeführt. Das bedeutet, dass immer nur ein Auge getestet wird, während das andere mit einer Augenklappe abgedeckt wird. Für die Untersuchung nimmt der oder die Patient:in die vorgesehene Position am Perimeter ein und konzentriert sich auf den gekennzeichneten Fixpunkt. Nun werden in unregelmäßigen Abständen Lichtreize an verschiedenen Stellen um den Fixpunkt ausgespielt. Mithilfe eines Buttons reagiert der oder die Patient:in auf wahrgenommene Reize.

Bei besonderem Verdacht oder erhöhtem Glaukom-Risiko wird die OCT-Untersuchung herangezogen. OCT ist eine Abkürzung für optical coherence tomography – optische Kohärenztomographie. Diese Untersuchung ermöglicht, mithilfe eines computergestützten Laserscans den Sehnervenkopf zweidimensional darzustellen. Anhand der rechnergestützten Analyse können selbst kleinste Schädigungen der Nervenfasern festgestellt werden. Hierbei handelt es sich um das aussagekräftigste Diagnostik-Instrument. Die OCT-Untersuchung eignet sich jedoch nicht als Routine-Untersuchung für alle Patient:innen, sondern wird vor allem bei Risikopatient:innen oder Personen mit erheblichen Beschwerden eingesetzt.

Glaukom Vorsorge: Was Sie tun können

Da es sich bei einem Grünen Star um einen schleichenden Krankheitsverlauf handelt, können Sie folgende Vorkehrungen treffen, um das Glaukom frühzeitig zu diagnostizieren und umgehend zu behandeln:

Regelmäßige Augenuntersuchungen:
Besuchen Sie regelmäßig einen Augenarzt, insbesondere wenn Sie zur Risikogruppe gehören oder über 40 Jahre alt sind. Regelmäßige Messungen des Augeninnendrucks sowie weitere diagnostische Untersuchungen können helfen, das Glaukom frühzeitig zu erkennen und angemessene Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

Gesunde Lebensweise:
Eine gesunde Ernährung kann in Kombination mit regelmäßiger körperlicher Aktivität und gesunden Entscheidungen im Leben dazu beitragen, das Risiko für ein Glaukom und andere Augenerkrankungen zu verringern.

Symptome und Veränderungen wahrnehmen:
Achten Sie auf mögliche Symptome wie Sehveränderungen, Sehverlust oder Augenschmerzen. Bemerken Sie solche Anzeichen, sollten Sie umgehend einen Augenarzt aufsuchen.

Über Risikofaktoren informieren:
Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt über Ihre Krankheitsgeschichte und überprüfen Sie, ob Sie familiäre Vorbelastungen besitzen. Sind Sie Teil einer Risikogruppe, so sollten Sie sich in regelmäßigen Abständen auf eine Glaukom-Erkrankung testen lassen.

FAQs

Der Grüne Star, auch Glaukom genannt, ist eine Gruppe von Augenerkrankungen, die unbehandelt zu irreversiblen Schäden am Sehnerv und letztendlich zur Erblindung führen können. 

Der Augeninnendruck kann mittels Applanationstonometrie (Kontaktmethode mit einem Druckstempel) oder Non-Contact-Tonometrie (kontaktlose Methode mit einem Luftstoß) gemessen werden.

Regelmäßige Augenuntersuchungen, insbesondere ab dem 40. Lebensjahr oder bei erhöhtem Risiko, eine gesunde Lebensweise und das Beachten von Symptomen oder Veränderungen im Sehvermögen sind wichtige Maßnahmen zur Glaukom-Vorsorge.

Alter (besonders ab 40 Jahren), familiäre Veranlagung, Vorerkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck sowie ein erhöhter Augeninnendruck sind Risikofaktoren für die Entwicklung eines Glaukoms. 

In der Diagnostik werden unter anderem die Messung des Augeninnendrucks, die Untersuchung des vorderen Augenabschnitts, die Gesichtsfelduntersuchung und die lasergestützte Untersuchung des Sehnervenkopfes (OCT) eingesetzt.

Bei Hauck-Rohrbach Augenzentren sind Sie sicher!

In den Hauck-Rohrbach Augenzentren erwartet Sie eine gründliche Untersuchung und Betreuung durch erfahrene Ärzte und Fachkräfte. Unser Team begleitet Sie während sämtlicher Schritte einer Glaukom-Behandlung – von der Diagnose und Voruntersuchung bis zur Nachbehandlung. Dank hochmoderner technischer Ausstattung und etablierten Operationsmethoden unterstützen wir Sie dabei, Ihre Sehkraft zu verbessern.